Marx schreibt in den Grundrissen:
“Die Produktion ist durch allgemeine Naturgesetze bestimmt“ d.h. “dass das
Subjekt, die Menschheit, und das Objekt, die Natur“ (...) Dass diese
wesentlichen Verschiedenheiten die allgemeinen Bestimmungen ausmachen,
d.h. “alle Epochen der Produktion haben gewisse Merkmale (...) gemeinsame
Bestimmungen“. Es ist eine Abstraktion, und diese Abstraktion bezieht sich
auf die historischen Daseinsform, die soziale Existenz der menschlichen
Arbeit und wird als geschichtlicher Entwicklungsprozess dargestellt. Da
“das menschliche Arbeitsvermögen ein Stück Natur, ein natürliches Vermögen
der Menschen nur sein kann“, das sich durch die Arbeit vergegenständlicht,
d.h. “die produktive Fähigkeit, gehören zu seiner menschlich natürlichen
Begabung (...), und (ist) “physiologisch bestimmt“ (R. Schlosser), zeigt,
das der Mensch als ein Naturwesen im Bande des Naturzusammenhang steht,
dem er nicht entfliehen kann.
K. Marx sagte: “dass keine Produktion
möglich (ist) ohne ein Produktionsinstrument, wäre diese Instrument auch nur
die Hand“ Das bedeutet auch zugleich, das es sonst keine Gattungsgeschichte
der Menschheit geben könnte und dass dieser Prozess nur geschehen kann
durch die Aneignung der Natur in der Form des menschlichen Stoffwechsels, der
gesellschaftlichen notwendigen Arbeit, als Produktion-
und Reproduktion als ein Verhältnis zur äußeren Natur.
Nur so erzeugt der Mensch sein Leben,
und konsumiert die Natur. (...) “Eine Aneignung, die sich nichts zu eigen
macht, ist contradictio in subjecto“. “Die Produktion bringt die den
Bedürfnissen entsprechenden Gegenstände hervor; die Distribution verteilt sie
nach gesellschaftlichen Gesetzen; der Austausch verteilt wieder das schon
Verteilte nach dem einzelnen Bedürfnis; endlich in der Konsumtion tritt das
Produkt aus dieser gesellschaftlichen Bewegung heraus, wird direkt Gegenstand
und Diener des einzelnen Bedürfnisses und befriedigt es im Genuss"
(K. Marx, Grundrisse).
Aber dieser Natur-Zusammenhang
zwischen der “Produktion, Distribution, Austausch und Konsumtion“, der
menschliche Stoffwechsel, ist durch die geschichtliche Tat der Menschen,
zerrissen worden. So wird ihre “Gemeinschaftliche Produktion-
und Reproduktion“ in der kapitalistischen
Produktion vollkommen vernichtet und zerstört bzw. aufgehoben
und durch das Privateigentum ersetzt.
“Die Ware ist die Zellenform des
bürgerlichen Privateigentums“ (...) Die bürgerliche Subjektivität vermittelt
sich über das Privateigentum, das als Tauschwert die soziale Beziehungen der
Bürger untereinander regelt“ (H.-J Krahl). Die Produktion und Reproduktion
erscheint jetzt als eine Verdoppelung, die durch verschiedenen
gesellschaftliche Sphären nebeneinander verselbständigt bestehen. Z.B. in der
Form der private Arbeitsteilung, als Doppelcharakter
der in der Ware dargestellten Arbeit, als abstrakte und
konkrete Arbeit, Gebrauchswert und Wert etc.
Erst durch die verschiednen
Erscheinungen der Gesellschaft konnte Marx durch die wissenschaflich-geschichtliche
Analyse die innere Organisation der kapitalistischen
Produktionsweise bestimmen, dass die Produktion-
und Reproduktion der kapitalistischen
Gesellschaft zur einer “äusserlichen
Notwendigkeit“ geworden ist, d.h. “In der Produktion objektiviert sich die
Person, in die Person subjektiviert sich die Sache“, und es “treten (dann) die
verschiednen Formen des gesellschaftlichen Zusammenhang
dem Einzelnen als blosses Mittel für seine Privatzwecke entgegen“.
Diese Form des
Stoffwechsels wird von der bürgerlich-kapitalistischen
Ökonomie, vom Kapital, als ein allgemeines, ewiges und umumstössliches
Naturgesetz und Naturverhältnis“ aufgefasst. Gerade
diese Entfremdung der ArbeiterInnen von der Produktion, “Arbeit in der Form
von Lohnarbeit, Nicht-Eigentum an Produktionsmittel sowie das individuelle
Recht sich als Ware Arbeitskraft mehrwertproduzierend ausbeuten zu lassen“ (H.-J
Krahl), wird durch die kapitalistische Produktion und Reproduktion
hergestellt und ist ihre
Grundlage, die immer wieder auf’s neue entsteht:
Ein gesellschaftlichen Formzusammenhang mit
verdinglichten, verselbständigten
Kategorien, unkontrolliert und ohne vermittelten
Plan naturwüchsig fungierend.
Editorische Anmerkungen:
Dieser Artikel wurde uns vom Autor mit
der Bitte um Veröffentlichung überlassen.